Erfahrene Korrosionsschützer und Beschichtungsstoffexperten wissen, dass die richtige Oberflächenvorbereitung der Grundstein für erfolgreiche Projekte ist. In diesem BlastTalk geht es um einen oft übersehenen Aspekt des Sandstrahlens: eingebettete Strahlmittel in der gestrahlten Oberfläche und deren Auswirkungen auf die Projektqualität sowie die gefährdete Lebensdauer der Beschichtung.
Beim Streben nach qualitativ hochwertigem Korrosionsschutz und einer möglichst langen Haftung der Beschichtung, spielt die Oberflächenvorbereitung eine entscheidende Rolle. Die Vernachlässigung dieser Phase führt bis zu 80 bis 85 % der Beschichtungsfehler, was die Notwendigkeit einer sorgfältigen Vorbehandlung unterstreicht.
Klassifizierungen der Oberflächenreinheit wie SP5 (vergleichbar mit SA3) und SP10 (vergleichbar mit SA2.5) sind in der Branche bekannte Standards. Der Fokus liegt jedoch oft in erster Linie auf den Beschichtungsstoffspezifikationen und weniger auf die Qualität der Oberflächenvorbehandlung.
Durch umfangreiche Forschung und Studien wird der Einfluss der Strahlmitteleinbettung auf gestrahlte Oberflächen deutlich. Diese treten auf, wenn Strahlmittelpartikel während des Strahlens in der Metalloberfläche haften bleiben oder sich darin festsetzen. Während einige Strahlmittel nur minimale Spuren hinterlassen, lagern sich bei anderen Verunreinigungen ab, die möglicherweise zu Problemen bei der Haftung des Beschichtungsstoffes führen können.
Bei der Betrachtung verschiedener Strahlmittel auf dem Markt fällt eine wichtige Verhaltensweise auf. Kantige und spröde Strahlmittel neigen dazu beim Aufprall komplett zu zerbrechen und sich in großen Mengen in der Oberfläche festzusetzen.
Durch die geringe Härte und die Kantigkeit der Partikel, hinterlassen Abfallschlacken und recyceltes Glas eine deutlich höhere Anzahl an Rückständen in der Oberfläche. Verunreinigungen stellen immer ein erhebliches Risiko für die Beschichtungshaftung dar. Sie können zum Beispiel korrosive wie Chloride aufweisen oder durch die groben Körnungen Pickel auf der Oberfläche verursachen.
Die Untersuchung mittels Elektronenrückstreubeugung (EBSD) bietet tiefere Einblicke in die Oberflächenqualität. Es kann eingebettete Partikel und Verunreinigungen identifizieren, die andernfalls unbemerkt bleiben würden und ermöglicht so eine genauere Beurteilung der Oberflächenreinheit. Schlacke-Strahlmittel können Rückstände hinterlassen, die bis zu 60–70 % der Gesamtoberfläche betreffen.
Weitere Untersuchungen, um eine höhere Haftzugfestigkeit zu erzielen, zeigten bereits, dass die Spitzendichte (Anzahl an Höhen und Tiefen in der Oberfläche) einen großen Einfluss auf die Haftung der Beschichtungsstoffe hat. Beschichtete Oberflächen, die mit Strahlmitteln mit höheren Spitzendichten gestrahlt wurden, erzielen im Durchschnitt auch höhere Haftzugfestigkeiten.
Die bloße Einhaltung der SP5- oder SP10-Standards (oder auch SA-Standards) garantiert möglicherweise keine wirklich saubere Metalloberfläche. Für Anlagenbetreiber, Beschichtungshersteller, Inspekteure, und Auftraggeber, die in das Ergebnis eines Projekts investieren, ist die Spezifikation von Strahlmitteln, die wirklich gute Oberflächenqualität hinterlassen, unerlässlich.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Auswirkungen der Strahlmitteleinbettung auf gestrahlten Oberflächen ein entscheidender Faktor für die Gewährleistung der Langlebigkeit und Integrität der Beschichtung sind. Indem sie tiefer in den Bereich der Oberflächenvorbereitung eintauchen und Strahlmittel auswählen oder spezifizieren, die Verunreinigungen minimieren, können Korrosionsingenieure und Beschichtungsspezialisten die Projektergebnisse verbessern und die Leistung der Beschichtungen optimieren.
Als Fachleute, die mit der Sicherung der Langlebigkeit von Vermögenswerten betraut sind, sollten wir uns der entscheidenden Rolle einer sorgfältigen Oberflächenvorbereitung und der Bedeutung einer genauen Strahlmittelauswahl bewusst sein. Indem wir der Suche nach wirklich sauberen Metalloberflächen Priorität einräumen, können wir den Projekterfolg steigern und die dauerhafte Leistung wichtiger Strukturen sicherstellen.